Im Bereich der bestehenden Wehranlage oberhalb der Rutzendorfer Mühle bei Sachsen bei Ansbach wurde die Durchgängigkeit der Fränkischen Rezat im Auftrag des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach wiederhergestellt.
Das vorhandene Wehr mit einer Absturzhöhe von etwa 60 cm stellt für Fische und Kleinlebewesen ein unüberwindbares Wanderhindernis dar, was deren natürlichen Lebensraum stark einschränkt. Mit der Maßnahme des Freistaates Bayern wird der Absturz in eine für Fische passierbare Rampe in Beckenbauweise umgebaut.
Zur Herstellung der einzelnen etwa 5 m langen Becken wurden unterhalb des vorhandenen Absturzbauwerkes insgesamt 6 Querriegel aus Quadersteinen errichtet.
Damit die Fischaufstiegsanlage sowohl bei Niedrigwasser als auch bei erhöhten Abflüssen funktioniert erhielt jeder Riegel eine genau vorgegebene Öffnung. Im Zuge der Maßnahme wurden auch die alten Ufermauern aus Sandsteinblöcken saniert. Nach der nun erfolgten Fertigstellung der ca. 40 m langen Fischrampe ist die Fränkische Rezat zwischen der Steinbacher Mühle und der Schlauersbacher Mühle auf einer ca. 12,2 km langen Fließstrecke für Fische und andere aquatische Lebensformen wieder frei passierbar.
Möglich wurde das Vorhaben erst durch den Verzicht auf die Wasserkraftnutzung an der ehemaligen Triebwerksanlage Rutzendorfer Mühle.
Aufgrund eines im 2. Weltkrieg gesprengten Munitionszuges auf der etwa 400 m von der Baustelle entfernten Bahnstecke Ansbach – Nürnberg wurde der Baubereich als primärer Gefährdungsbereich eingestuft, entsprechend musste vor Beginn der Baggerarbeiten eine Kampfmittelerkundung durch eine Sondierung mit Metalldetektoren erfolgen. Auf die Errichtung einer Baustraße zur Anfahrt der erforderlichen Baumaterialien konnte aufgrund des trockenen Rezatgrundes verzichtet werden, was wiederum Zeit und Kosten sparte. ©️ Wasserwirtschaftsamt Ansbach