Alter Nürnberger Fraischstein gesichert

Am Sachsener Ortsausgang nach Neukirchen, ca. 20 Meter vom Ortsschild entfernt, versteckt sich linker Hand ein alter Nürnberger Grenzstein im Wald. Seit ca. 30 Jahren ist an seiner linken Seite ein stattlicher Baum gewachsen. Mit Zustimmung der Grundeigentümer wurde dieser nun kurz vor Weihnachten 2020 von Sachsener Bauhofmitarbeitern entfernt. Grund war, dass durch den weiteren Wachstum und den somit entstehenden Druck auf das Flurdenkmal, Gefahr durch Schädigung entstehen würde.

Hintergrund:

Der Fraischstein wurde im Jahr 1608 mit derzeit noch sechs weiteren erhaltenen Grenzsteinen durch die Nürnberger Herrschaft in Lichtenau aufgestellt und markierte das Gebiet der “Hohen Gerichtsbarkeit” – also den Bereich, wo bei schweren Verbrechen über Tod und Leben eines Täters in Lichtenau gerichtet werden durfte. Der Sandstein ragt ca. einen Meter aus der Erde und zeigte bis zum Kriegsende das besterhaltenste Wappen aller Grenzsteine – das Nürnberger Wappen. Leider wurde er zum Kriegsende von der Straße aus beschossen und beschädigt, sodass das Wappen nurmehr zu erahnen ist.

Weitere Nürnberger Fraischsteine auf Sachsener Gemeindegebiet befinden sich bei Neukirchen, bei Rutzendorf und oberhalb von Ratzenwinden.
Zu danken ist den Kulturbeauftragten und dem Grundbesitzer Herrn Berger für die Bereitschaft, dieses Kulturdenkmal zu schützen, sowie den Mitarbeitern des Sachsener Bauhofes für die fachgerächte Baumfällung.


Herzlichen Dank an Richard E. Schmidt (Kreisheimatpfleger) für die “zur Verfügungstellung” der Informationen.