In den 2300 kommunalen Kläranlagen Bayerns werden rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Wasser gereinigt. Und bisher ausschließlich in drei Stufen – mechanisch, biologisch und chemisch. Sachsen bei Ansbach ist bald die erst Gemeinde im Landkreis Ansbach, bei der sich das ändern wird.
Seit 2008 leitet die Gemeinde Sachsen bei Ansbach sein Abwasser nämlich in das städtische Ansbacher Klärwerk ein. Und eben dieses erhielt nun den Zuschlag für 13,7 Mio. Euro Pionierarbeit für die Region leisten zu dürfen. Was bedeutet das genau?
Insgesamt mit 12 weiteren, städtischen Klärwerken erhält Ansbach Fördermittel in Höhe von 6.746.487,00 € (50%) um sich mit einer vierten Reinigungsstufe auszustatten. Neben der bereits erwähnten mechanischen, biologischen und chemischen Stufe werden zukünftig in einer vierten Stufe (mit Ozon-Behandlung und Aktivkohlefilter) zusätzlich umweltschädliche Spurenstoffe aus z.B. Medikamenten, Kosmetika, Reinigungsmitteln oder Drogen beseitig.
“Das ist für uns eine tolle Sache”, so Sachsens Bürgermeister Bernd Meyer. “Und daher leisten wir dazu auch gerne unseren finanziellen Beitrag,” betont er. “Die Kosten für die Reinigung von 1000 Litern Abwasser werden um ca. 35 – 40 Cent steigen. Dass bedeutet für einen Zweipersonenhaushalt in Sachsen mit einem Durchschnittsverbrauch von 90 Kubikmetern eine jährliche Mehrbelastung von etwa 31,-€ bis 36,-€.”
“Unser Gemeinderat steht geschlossen hinter diesem Projekt.” ergänzt CSU Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender Simon Kapp. “In unseren Haushaltsplanungen für die kommenden Jahre können und wollen wir unseren Kostenanteil entsprechend einplanen.“
Bei einem persönlichen Besuch des kompletten Sachsener Gemeinderates in der Ansbacher Anlage konnten sich alle Teilnehmer erst vor ein paar Wochen persönlich über die Arbeit und die Planungen informieren. Stadtwerke Chefin Dr. Branca Rogulic sowie Angel Corona Guzmann, der technische Leiter der “awean” standen dafür Rede und Antwort.
Bei der Übergabe des Förderbescheides durch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber war Bürgermeister Bernd Meyer nochmals vor Ort in Ansbach. Ab diesem Zeitpunkt rechnet man nun bei der awean mit einer Projektlaufzeit von vier Jahren. Ab 2028 kann es dann also mit der vierten Stufe losgehen.
–> Wir freuen uns darauf